Ob Einzelunternehmer oder großer Konzern – sobald Ihre Kunden gewerblich tätig sind, unterliegen Sie einer Vielzahl von Haftungsrisiken. Diese sollten über einen starken Versicherungsschutz abgedeckt sein, damit Sie im Ernstfall nicht mit dem Betriebsvermögen oder sogar privat haften. Die betriebliche Haftpflichtversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungsverträgen, die Firmen in Deutschland und weltweit abschließen. Beim Abschluss ist wichtig, das Leistungsspektrum des Tarifs an die jeweiligen betrieblichen Bedürfnisse anzupassen, wobei Ihnen als Makler professionelle Dienstleister weiterhelfen.
Ist die betriebliche Haftpflichtversicherung zwingend abzuschließen?
Der Abschluss einer Haftpflichtversicherung bewahrt vor der Zahlung eines teuren Schadenersatzes aus eigener Tasche. Während die Privathaftpflicht ausschließlich auf freiwilliger Basis abgeschlossen wird, gilt in einzelnen Branchen eine Versicherungspflicht. Der Gesetzgeber hat diese Pflicht eingeführt, um in typisch risikoreichen Branchen für einen starken Schutz von Kunden oder Geschäftspartner zu sorgen.
Zu den wichtigsten Berufen dieser Art gehören:
- Ärzte & andere Heilberufe
- Anwälte & Notare
- Steuerberater
- Architekten & Ingenieure
- Gutachter
- Versicherungsvermittler
- Hausverwalter
Eine Fehlentscheidung in diesen Berufsgruppen kann nicht selten zu einem millionenschweren Schadenersatz führen. Dies stellt ein existenzielles Risiko für jeden Selbstständigen dar, weshalb die gesetzliche Pflicht Sinn ergibt. In jeder anderen Branche ist die betriebliche Haftpflichtversicherung jedoch genauso sinnvoll. Hierbei ist unbedingt auf die Anpassung der Leistungen und der Versicherungssumme auf Größe und Art des jeweiligen Betriebs zu achten.
Sinnvoller Versicherungsschutz bei zahlreichen Risiken
Eine wichtige Abgrenzung ist zwischen der Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherung vorzunehmen. Erstere bezieht sich auf Haftungsrisiken im Betrieb selbst, während die Berufshaftpflicht alleine den direkten Bezug auf die Berufstätigkeit nimmt. Falls beispielsweise ein Patient auf dem Grundstück einer Arztpraxis stürzt, weil dieser das Schneeräumen vernachlässigt hat, steht der Schaden nicht in direktem Bezug zu dessen Beruf. Hier ist eine betriebliche Haftpflichtversicherung nötig, die Berufshaftpflicht deckt dieses Risiko nicht.
Schäden in Millionenhöhe bei Berufsgruppen wie Ärzten oder Steuerberatern stehen oft im direkten Bezug zur Berufstätigkeit, weshalb die Berufshaftpflicht häufiger bevorzugt wird. Hieraus ist nicht zu schließen, dass grundsätzlich auf die betriebliche Haftpflichtversicherung verzichtet werden kann. Hier ist es Ihre Aufgabe als Makler, die Wichtigkeit beider Varianten aufzuzeigen und zu einem maßgeschneiderten Versicherungsschutz zu verhelfen.
Große Unterschiede in Leistungen & Kosten
Wie bei der Privathaftpflicht ist die Versicherungssumme ein wichtiger Maßstab für eine gute, betriebliche Haftpflichtversicherung. Die Versicherungssumme gibt vor, bis zu welchem Maximalbetrag der Versicherer die Schadenskosten übernimmt. Hierbei werden unterschiedliche Werte für Personen-, Sach- und Vermögensschäden genutzt, gerade letzterer Schadensbereich sollte nicht zu knapp kalkuliert werden.
Ein Blick auf die Versicherungslandschaft zeigt schnell, wie groß die Beitragsunterschiede selbst bei einer identischen Versicherungssumme sind. Hinzu kommen abweichende Leistungen, beispielsweise wann ein Schadensfall genau eintritt und wie eine grob fahrlässige Herbeiführung des Schadens definiert wird. Ein beliebtes Vertragselement ist zudem der passive Rechtsschutz. Mit diesem hilft der Versicherer sachlich und finanziell weiter, wenn unberechtigte Forderungen an Ihr Unternehmen gerichtet werden und Sie diese juristisch abwehren müssen.